„VORURTEILE SIND SCHNELL AUS DEM WEG GERÄUMT“

Iris Niendorf (31 Jahre) ist seit Januar dieses Jahres als Gebietsverkaufsleiterin für Doppstadt tätig. Bislang ist sie die einzige Frau in dieser Position. Davon lässt sie sich aber nicht beeindrucken – Kunden und Kollegen auch nicht.

Der Arbeitsalltag von Iris Niendorf ist abwechslungsreich. Mal sitzt sie im Büro, beantwortet E-Mails und führt Telefonate, mal ist sie beim Kunden vor Ort und steht in Sicherheitsschuhen im Matsch, um eine Vorführung oder Auslieferung zu begleiten. „In meinem Job geht es darum, den Kunden einen Mehrwert zu ihrer aktuellen Entsorgungssituation zu liefern. Ich höre mir die Problemstellungen an, versuche den Bedarf zu erkennen und biete passende Lösung in Form von Maschinentechnik an“, erklärt sie. Besonders gut gefällt ihr, dass sie viel Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen hat und sich immer wieder neu auf die Ansprechpartner einstellen muss. Kunden und Ansprechpartner wiederum müssen sich auch auf Iris Niendorf einstellen. Da kommt es tatsächlich manchmal noch zu Irritationen. „Bei Kunden merke ich schon manchmal, dass die Ansprechpartner zunächst überrascht sind, dass eine Frau am Telefon ist oder vor ihnen steht. Aber spätestens, wenn die Kunden merken, dass sie genauso viel Fachwissen erwarten können wie bei meinen männlichen Kollegen, sind die eventuell vorhandenen Vorurteile schnell aus dem Weg geräumt.“

„Man ist die Eine unter vielen – ein mega gutes Gefühl“

Im Alltag mit ihren Kollegen macht es für Iris Niendorf keinen Unterschied, dass sie die einzige Frau unter den Gebietsverkaufsleitern ist. „Ich wurde sehr gut aufgenommen. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich vor Jobantritt kein einziges Mal darüber nachgedacht habe. Natürlich war es ein komisches Gefühl zu wissen, dass man die einzige Frau in der ganzen Mannschaft ist.“ Die Reaktionen der Kollegen machten ihr den Einstieg leicht, zumal sie es auch bei ihrem vorherigen Arbeitgeber vor allem mit Männern zusammenarbeitete. „Ich war mir sicher, auch dieses Mal meine Frau zu stehen und abzuliefern“, sagt sie heute. Dass das Geschlecht bei der Berufswahl noch immer eine Rolle spielt, ist aus ihrer Sicht überholt. „Jede Frau und jeder Mann kann mit dem nötigen Ehrgeiz und Interesse jeden Beruf ausüben. Dabei ist es egal, welches Geschlecht, welche Herkunft oder welche körperliche Statur man hat“, betont sie und ergänzt, dass sich dies auch in der Bezahlung widerspiegeln müsse.

Für Berufsanfängerinnen hat Iris Niendorf noch einen Tipp: „Glaubt an Euch und habt keine Angst. Ihr steht Männern in nichts nach und könnt euch jegliches Wissen aneignen, wenn ihr Interesse daran habt! Der große Vorteil ist, wenn man als Frau in einer männerdominierenden Branche tätig ist und seinen Job gut macht, dann ist man die Eine unter vielen und das ist ein mega gutes Gefühl!“

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